Im Oktober fand unser Elternabend zum Thema Grenzen, Regeln und die natürliche Kooperationsbereitschaft von Kindern statt.
Vorab möchten wir uns bei den Eltern für deren Kommen und die aktive Mitarbeit während des Elternabends bedanken.
Kinder zu erziehen ist keine leichte Aufgabe und vor allem harte Arbeit an sich selbst. Dazu gehört es auch den Kindern Grenzen zu setzten und halten, mit dem Ziel, dass die Kinder stark werden, zur Verantwortung fähig und sie mutige, selbstaktive Mitglieder einer
Gesellschaft werden. Die Grenzen stecken einen Rahmen ab, in dem sich das lernende Individuum sicher bewegen kann. Grenzenlosigkeit ist kein ideal, sondern eine zutiefst verunsichernde Haltlosigkeit, die zu schweren Störungen in den sozialen Kompetenzen führen kann. Durch Regeln werden Grenzen sichtbar. Die folgende Abbildung zeigt, warum Regeln unverzichtbar sind (rote Kärtchen) und wie der Umgang mit Regeln gut gelingen kann (grüne Kärtchen).
Die natürliche Kooperationsbereitschaft von Kindern:
Kinder wollen Kooperieren, um dazu zu gehören. Es ist ihnen wichtig von uns geliebt zu werden. Aus diesem Grund ist die natürliche Bereitschaft der Kinder sehr hoch. Häufig stellen Kinder ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund, um mit uns Erwachsenen zu kooperieren. Kooperation bedeutet nicht, dass die Kinder immer widerspruchslos gehorchen müssen. Es gibt oft Situationen da verhalten sich die Kinder absolut nicht so, wie wir es gerne hätten. In solchen Momenten ist es wichtig, dass wir bedenken, dass das Kind eigene Bedürfnisse und Vorstellungen haben, was sie gerne machen wollen. Verlangen wir nun stetig von ihnen, dass sie mit uns kooperieren, wird ihnen das auch manchmal zu viel.
Unbewusst betreiben die Kinder in solchen Momenten Psychohygiene. Wir können Kindern klar sagen, was wir uns jetzt von ihnen wünschen und darauf vertrauen, dass Kinder gerne kooperieren, aber Gegenzug dazu müssen wir auch mit ihnen kooperieren. Wenn es uns Bezugspersonen, wie Eltern, Familienmitgliedern, Fachpersonal im Kindergarten, gelingt, sich immer wieder in die Kinder einzufühlen, wir uns bewusstwerden, dass eigene Ziele und Bedürfnisse auch entgegengesetzt sein können, schaffen wir einen dialogischen Raum, der es zulässt, auf die Wünsche der Kinder einzugehen, Ausnahmen zu ermöglichen oder
Prioritäten zu überdenken.
Für den Inhalt des Elternabends wurden die Artikel der Fachautorinnen Antje Bostelmann, Anna Karpfer-Weixlbaumer, Claudia Erler und Ute Stary herangezogen.